Der Naturpark Münden

Der Naturpark Münden ist einer der ältesten Naturparks Deutschlands. Er wurde als zweiter Naturpark in Niedersachsen und als fünfter in der Bundesrepublik Deutschland 1959 gegründet.

Als südlichster Naturpark Niedersachsens, im Übergang der Naturräume Weser-Leine-Bergland und Osthessisches Bergland gelegen, schließt er an den Naturpark Solling-Vogler an. In Richtung Südosten gliedern sich in Thüringen der Naturpark Eichsfeld-Hainich-Werratal und im Süden in Hessen der Naturpark Meißner-Kaufunger-Wald an.

Im Landkreis Göttingen gelegen, gibt es die Naturparkgemeinden Adelebsen , Dransfeld, Hann. Münden und Staufenberg.




www.naturparke.de und Europarc www.nationale-naturlandschaften.de



Flüsse, Bäche und große Buchenmischwälder prägen diesen 45.000 Hektar großen Naturpark.

Viele kleine Ortschaften zeugen von einer spannenden und vielfältigen Kulturgeschichte im Naturpark. Holz- und Wasserreichtum und die großen Flüsse als Transportwege für produzierte Güter bildeten gute Standortvoraussetzungen für die Besiedlung. Kleine Fischerdörfer, Flößereien, Köhlereien und Glashüttenstandorte weisen auf das jahrhunderte lange Wirtschaften des Menschen in der Region hin.


Die Flüsse Werra und Fulda fließen mitten im Naturpark in der historischen Fachwerkstadt Hann. Münden zur Weser zusammen. Laut Alexander von Humboldt eine der „sieben am schönsten gelegenen Städte der Welt“, bekannt durch ihr mittelalterliches Stadtbild mit über 700 Fachwerkhäusern und ihre Geschichte in Schifffahrt, Handel und Handwerk.
Die drei Flüsse haben sich tief in die auf Buntsandstein stehenden großen Waldgebiete Kaufunger Wald, Bramwald und Reinhardswald eingeschnitten. Viele kleine Mittelgebirgsbäche, die zum Teil noch in ihrer natürlichen Ausprägung erhalten sind, münden hier. Sie führen durch kleine ursprüngliche Waldwiesentäler, wo man mit etwas Glück noch den Eisvogel, die Wasseramsel oder die Gebirgsstelze antreffen kann. Auch der scheue Schwarzstorch brütet im Naturpark.


Werra, Fulda and Weser


Im Nordosten wird der Naturpark durch die Dransfelder Hochebene begrenzt. Auf dieser eher fruchtbaren und landwirtschaftlich genutzten Hochebene findet der Besucher dennoch zahlreiche Trocken- und Halbtrockenrasen mit ihrer Orchideenpracht sowie artenreiche Kalkbuchenwälder. Die Hochebene ist die Wasserscheide zwischen Weser (im Westen) und Leine (im Osten). Ausgehend von ihrer höchsten Erhebung, dem Hohen Hagen, hat der Göttinger Mathematiker Carl-Friedrich Gauß im Jahr 1818 sein klassisches geodätisches Dreieck „Hoher Hagen – Brocken (Harz) – Großer Inselberg (Thüringen)“ eingerichtet und damit die Landesvermessung des Königreichs Hannover begonnen. Heute kann man vom Gaußturm aus einen herrlichen Panoramablick genießen.



Die Fachwerkstadt Hann. Münden, mit heute noch über 700 zusammenhängenden Fachwerkhäusern im Stadtkern, war das Handels- und Wirtschaftszentrum dieser Region. Im Jahr 1247 erhielt die Stadt das Privileg des Stapelrechts, das ihr zu einem großen Aufschwung verhalf und bis zum Jahr 1823 anhielt. Im 16. Jahrhundert war Münden die wichtigste Stadt des Weserhandels bis Bremen, vor allem für Waren aus Thüringen. Gehandelt und transportiert wurden Färberwaid, damals ein wichtiges blaues Färbemittel, Glas, Textilien sowie Flöße mit Holz und Getreide aus Thüringen. Von der Nordsee kamen weseraufwärts Heringe und andere Fische. Bauwerke der Weserrenaissance, wie das Mündener Rathaus, zeugen noch von dieser Blütezeit.


Innenstadt von Hann. Münden

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